Teil-Chronik der Stadt Wieselburg

Ein paar Worte von mir zu meiner Heimatgemeinde Wieselburg wo ich seit 1949 lebe.

 

LAGE WIESELBURGS UND SEINE GESCHICHTE

Am Zusammenfluß der Großen und Kleinen Erlauf liegt diese Siedlung; alt, aber keine Stadt, auseinandergezogen, gekrönt von einer spitzheimigen Kirche auf dem Berg über dem Wassern und vier Schlössern, fast genau in den vier Himmelsrichtungen. Das ist Wieselburg: bekannt durch die alte Brauerei (die es zum heutigen Datum nicht mehr gibt), durch die Metallindustrie, seit den Dreißigerjahren auch als Zentrum der Landwirtschaftslehre und, nicht zuletzt, vom Jahre 1928 an durch die alljährlich wiederkehrenden Volksfeste, die „grünen Messen des Alpenvorlandes, wie sie ein verstorbener Landeshauptmann bezeichnete.

Seit der Eröffnung der Erlauftalbahn im Jahre 1877 war dir Hauptzufahrtslinie von Pöchlarn her markiert. Heute ist Wieselburg knapp an der Westautobahn herangerückt, und der Anblick von der Höhe der Zubringerstrasse bei Holzing in das sich öffnende Tal mit dem breit hintergelagerten mächtigen Ötscher (1892m) im Hintergrund ist überraschend; entzückend ist er zur Zeit der Baumblüte, wenn der noch weiß  überzuckerte Riese des Alpenvorlandes ins Tal hereinblickt.

 

 

Die um die Schlösser liegenden Dorfteile konnten lange nicht zusammenfinden, ja es klafften noch heute Felder zwischen ihnen. Von dieser Tatsache lebt heute das bekannte Volksfest mit dem immer vorhandenen und sich erweiterten Geländebedarf. Kein Markt oder keine Stadt wäre imstande gewesen, im Zentrum so viele Plätze aufzuschließen und zu einem so einzigartig geschlossenen Bild zu vereinigen. Weisen wir noch auf die Zwanzigerjahren von Ruprechtshofen nach Gresten weitergeführte Schmalspurbahn hin, so schließt sich um diesen neuen Knotenpunkt das Bild einer rührigen Gegenwart und einer zu erwarteten regen Zukunft. Das alte Babenbergerkastell  Zuisila  erlebt in unserer Zeit das hohe Fest des tausendjährigen Bestandes, allerdings nicht im alten Gesicht einer Wehrfestung, sondern in der Entwicklung zum neuzeitlichen, rührigen Ort der Schaffensfreude.

Prähistorische Funde gibt es in Ländern und Bezirken, die Römerfunde werden immer zahlreicher, Burgen und Schlösser werden aufgezählt und beschrieben, und die in ihren Gefolge entstehenden Siedlungen und Kirchen verschiedener Zeiten ragen aus ihnen heraus. So ist es auch hier, im Wieselburger Raum.

 

 

 

 

DIE SCHLÖSSER IN UND UM WIESELBURG

Der geschlossene Komplex des Schlosses Wieselburg nach dem Stich vom Jahre 1670 zeigt einige Bauteile in Zweistockhöhe, zwischen diesen einen Mittelteil von geringer Höhe. Eine Verbindungsmauer führt zum dreistöckigen Turm mit einer Zwiebelkuppel. Die anschließende Mauer in der Westrichtung hat nur einen Toreingang und in Stockhöhe Schießscharten. Ein hoher Wohnteil ist anscheinend ringsum von diesem beschriebenen Gebäude und der Mauer eingeschlossen. ( Ist auch Wohnort unserer Heimatdichterin Helene Hajek).Aus dem Hof ragt eine Esse. Im Hintergrund ist auf dem „Berg“ die Kirche sichtbar, und zwar im Westen der gotische Turm und im Ostteil das Hocheingedeckte Oktogon. Um die Kirche erkennen wir eine gestaffelte Mauer mit Schießscharten. Zwischen Schloss und Kirche ist eine Andeutung des Erlaufflußes zu erkennen. Der heutige Bau ist grundlegend verändert. Das Marktschloss Wieselburg nimmt einen großen Teil des Straßenplatzes ein. Der zweistöckige Bau stammt in der heutigen Form aus der Bauzeit um 1824, als Kaiser Franz I. dieses Schloss und das Schloss Rottenhaus im Jahre 1823 kaufte.

 

 

Am23.Juli 1823 gingen die Herrschaften Wieselburg, Perzlhof und Rottenhaus in das Eigentum Seiner Majestät des Kaisers von Österreich, Franz I. über.

Ab 1878 gehörten die beiden Herrschaften dem Allerhöchsten kaiserlichen Familienfond an. Schon 1909 wurde der k. k.  Familienfond des Hauses Habsburg (Weinzierl, Wolfpassing zu Wieselburg) gegen Staatsbesitz in Blühnbach, Land Salzburg, getauscht, somit seit 1909 ärarisch. Nach dem 1. Weltkrieg fielen sie der Republik Österreich zu.

 

 

DER PERZELHOF

 

 

 

Mitten aus dem noch immer „Zeil“ genannten östlichen Wohngebiet von Wieselburg ragt der altertümliche „Edelsitz Perzelhoff“ mit dem anschließenden alten Park heraus. Nach der Darstellung von 1670 hat er sein Äußeres fast zur Gänze unverändert erhalten. Das Hauptgebäude mit den beiden Risalit –Türmen hat sich nur am Hauptteil vereinfacht. Der oberste Wehrgang mit den Schießscharten ist weggefallen. Der im Westen anschließende Wohnteil ist zur Gänze erhalten. Ein Holzzaun umgab das Schlossgebiet. Im Vordergrund der alten Darstellung der „ Erlaphfluss“. Der Name PERZEL geht auf ein ungarisches Geschlecht, die Barone Perczel, zurück. Der letzte Herr von Perczel kam bei den ungarischen Unruhen 1956 nach Österreich und „entdeckte“ das Schloss seiner Ahnen in Wieselburg. Dieser Nachkomme eines alten Geschlechtes, das auf einen Brief des Ungarnkönigs Andreas III. hinweisen kann (1243), fand im Perzelhof das in der Familientradition bekannte, von ihnen in der Zeit der Mongolenstürme (da sie aus Ungarn flüchten mussten) erbaute Schloss. Die Perczel gingen dann wieder nach Ungarn zurück, und aus dieser Familie stammten bedeutende Großgrundbesitzer, Minister und Generäle.

Als erster Besitzer des „ freien Edelsitzes Perzelhoff“ wird bei Schweickhardt Otto von Randegg genannt unter der Jahreszahl 1229. Erst 1366 ist wieder ein Andrä von Randeck erwähnt und 1383 Marquardt, dann 1459 Veit von Randeck.

Längere Zeit haben wir keine Kunde, ob noch die Randecker als Besitzer gelten oder ob sie abgelöst wurden oder ausstarben. Erst 1726 lesen wir von einer Gräfin Emerenzia Sophia Auersberg, die durch Kauf von Leopold Karl, Graf von Zinsendorf, den Edelsitz erwarb. Dann tauchten doch wieder die Randecker auf, allerdings wissen wir nicht, ob sie direkte Nachfolger der einstiegen Randecker waren oder eine Seitenfamilie die Herrschaft übernahm. 1740 ist Johann von Randeck Herr des Edelsitzes, dann Franz Anton (1762), nach ihm noch Franz Anton d. J. von 1775 an. Bei Schachinger lesen wir: „ Der Schulmaister Michael Krottendorfer kaufte im Jahre 1754 vom Pfarrer in Purgstall Wein (die Pfarre besaß damals noch einen Weingarten in Vösendorf bei Spitz), den er nach Perzelhof weiter verhandelte.“

1796 ging der Besitz an  Franz Xaver della Torre und Gattin Theresie über.

Die weiteren Besitzer, in rascher Folge waren:

1802 Zipelli, Herr von Zindelstein

1805 Gräfin Buquoi, geb. Gräfin Paar

 

11.XII. 1806. Fürstin Khevenhüller – Metsch, geb. Gräfin Strasoldo,

kauft den Edelsitz Perzelhof von Theresie Gräfin von Buquoi, geb. Gräfin Paar.

16. April 1820. Fürstin Khevenhüller schreibt an die hohe k. k. Fondsgüter – Oberdirektion:

„ Die Gefertigte, durch Umstände bewogen, in den im Viertel O. W. W. liegende Edelsitz Perzelhof künftighin nicht mehr selbst zu benutzen sondern zu verpachten, glaubt sich verpflichtet diesen Allerhöchst Sr. Majestät neuerdings zum Kauf anzubieten. Auf landrechtliche Schätzung gestützt welche dieser Realität vor mehr als 20 Jahren den Wert von 20.056 fl. beilegte und die bedeutenden Summen welche die Gefertigte zur Verbesserung und neuen Pflegung mehrerer Gebäude, Anlegung der Gärten etc. durch 16 Jahre, woher diese Realität besitzt, verwendet hat, ließen hoffen, das 25.000 keine überspannte Forderung sein dürfte.“

Folgen noch Ausführungen über den eventuellen Ankauf. Kaiser Franz I. ließ der Fürstin einen ablehnenden Bescheid zukommen.

Ein Schuldschein vom 1.April 1820 über 3.500 fl., geliehen vom k. k. Hofrath Joseph Hartl Edler von Luchsenstein  und gegengezeichnet von Josephine, verw. Fürstin von Khevenhüller – Metsch, geb. Gräfin von Strassoldo, beleuchtet die finanzielle Lage der Fürstin und macht ein neuerliches Kaufangebot an den Kaiser verständlich.

Vom Oktober 1822 liegt eine Schätzung des Edelsitzes Perzelhof für die k. k. patr. Familien – Güter – Ober – Direktion auf 15.734 fl. vor, wobei bereits die mögliche Unterbringung der Verwaltungsämter unterstrichen wird.

Nach einer neuerlichen Eingabe der Fürstin vom 14.12.1822 entschloss sich der Kaiser zum Ankauf um 20.000 fl.

1823 ging der Edelsitz in den Besitz des Kaisers Franz I: über.

 

 

ROTTENHAUS

 

Im Vischerschen Stich von 1670 erkennen wir ein breitgelagertes viereckiges Schloss mit einem Wehrumgang unter dem Dach. Im Westen schließt ein viereckiger gotischer Turm ab, im Ostabschluss ein Rundturm. Seine Bekrönung ist eine einfache Zwiebelkuppel. Das kleine Gebäude im Vordergrund mit dem Türmchen ist eine Schlosskapelle. Darüber hinaus ragen noch zwei Dächer vom  Wirtschaftsgebäude. Bewaldete Hügel bilden den Hintergrund.

Der heutige Zustand: Das Schloss ist vollständig umgebaut, lediglich im Grundriss und in den Gratgewölben ist das Alter zu erkennen. Der jetzige Bau hat auch hat auch keine barocken Attribute. Es ist also anzunehmen, dass der Bau in der jetzigen Form nach der Besitzergreifung durch das Kaiserhaus erfolgte.

 

 

In einer Stiftung des Allram Reichkersdorfer vom Jahre 1335 ist er bezeichnet: „ weiland Purchgraf daz dem Haus bey Wiselburch“. Dieses „Haus“ ist als das spätere „Rodtenhaus“ erkennbar. Also muss der Besitz bereits 1335 bestanden haben, da Reichkersdorfer als

„ Purchgraf“ angeführt wird.

Der Name „Rodtenhaus“ wird 1415 bei der Umgrenzung des Landgerichtes Purgstall erwähnt, eine Umgrenzung, die mit dem Namen Auersperg verknüpft ist. Sie sind im 15. Jh. Als Besitzer von Rottenhaus genannt. Zum Landgericht gehörten außerdem Wieselburg nebst Wolfpassing, Perwart, Weichselbach, Reinsberg, Wang, Senftenegg, Plankenstein etc.

Die Auersperg kamen aus Krain, wo sie schon vor 1000 auf der Veste Unter – Auersperg saßen, daher auch die Beifügung „ Herren der Windischen Mark“. Mit Friedrich III. von Hausegg (Stiebar) nahe verwandt, hatte Marquart aus dessen Verlassenschaft die Veste Haus bei Wiselburg bereits früher vom Bischof zu Lehen bekommen…. Bischof Friedrich übergab 1457 die Veste  Oberhausegg dem Wolfgang Jörger zu St. Jörgen, Tollet und Lichtenau und dessen Söhnen Hans und Andre, welche bereits mit der Burg bei Wiselburg von ihm belehnt worden waren, anscheinend auf ein Jahr, denn 1458 war die Burg wieder ausgelöst. (?)

1536 ist Rodtenhaus unter Roman, Geyer von Osterburg, dem auch das Amt Hart und die Herrschaft Petzenkirchen gehörten. 1538 folgt dessen unmündiger Sohn Wilhelm unter Vormundschaft der Brüder Karl und Hektor Geyer. 1597 erbt dessen Sohn Albrecht Geyer. 1615 verkauft Maximilian Albrecht Geyer von Osterburg an Matthias Braun. 1675 ist die Kapelle erwähnt.

1682 Gottfried Matthias von Braun, Sohn des Matthias Braun. Dieser letzte Braun verkauft 1727 an Maximilian Ludwig, Graf von Auersperg, der gleichzeitig Herr von Wieselburg war. Um 1700 ist in den Pfarrbüchern ein Wolf Raymundus Graf von Auersperg genannt. 1702 stirbt Maximilian, Graf von Auersperg. 1729 gelangt Rottenhaus an den Hofrat und Staatssekretär Paul Grafen von Bermudez della Torre. 1731 lesen wir von der Gattin Ignacia, Gräfin della Torre. 1751 stirbt Paulus Graf von Bermudez. Die tochter, Maria Theresia Soria, besaß die Herrschaft Rottenhaus bis zu ihren Tode 1779. Die Töchter des Bermudez della torre aus zweiter Ehe verkauften 1781 an franz von Prandau, gleichzeitig mit Wieselburg. Von der Konkursmasse des Baron Maximilian von Prandau, welcher in seinem und seines Bruders Namen im Güterbuch von 1815 angeschrieben ist, gingen beide Herrschaften  (Wieselburg und Rottenhaus) durch Kauf 1823 in das Eigentum S Majestät Franz I. über.

 

WEINZIERL

 

 

Auf den ersten Blick zeigt der Stich von 1670 die heutige Form des Schlosses mit den vier Ecktürmen und den Kegeldächern. Die Mitte beherrscht ein herausragender Uhrturm mit barocker Zwiebelkuppel. Im Vordergrund ist die Schlosskapelle sichtbar, die sich bis heute in unveränderter Form erhalten hat. Aus dem Grün der Bäume im Hof oder Garten sieht man die Dächer der Wirtschaftsgebäude. Eine lange, ungegliederte Mauer zieht sich um das Schloss.

Der heutige Zustand: Das im Viereck erbaute Schloss ist in dieser Form vollständig erhalten. Die langjährige Zinnenkrönung der Türme nach dem letzten großen Brand wurde in letzter Zeit durch Kegelkrönungen ersetzt, so dass nun der alte Eindruck wieder vorherrscht. Gartenanlage und Mauer mussten in den Umbauarbeiten des letzten Jahrzehntes da und dort verändert werden. Durch die Unterbringung des Francisco – Josephinum entstanden Zu – und Umbauten für die Internate der Mittelschüler, auch neue Lehrräume gliederten sich in den alten Schlossbereich ein. Der Raum, in dem einst Josef Haydn lebte, ist als Gedenkstätte eingerichtet. Hier soll er auch die neu komponierten Quartette mit den Freunden Benefiziat Johann Fromüller, dem Sekundgeiger Matthias Leopold Penzinger und dem Cellisten Johann Georg Albrechtsberger geprobt haben. Haydn spielte Bratsche.

Die Inschrift der vom Wiener Männergesangsverein im Jahre 1948 gestifteten Tafel lautet:

„ In diesem Haus verlebte Joseph Haydn während der Jahre 1757 – 1759 glückliche Tage. Er versuchte sich hier erstmalig im Quartettsatze.“

Der Name Weinzierl, erstmalig Weinczuri  geschrieben, hängt mit dem früheren Zeiten hier gepflegten Weinbau zusammen. Bis in die jüngste Zeit war der terrassenförmige Hang im Westen des Schlosses, neben der Ortschaft Krügling, Zeuge dieser Feststellung.

Der Name Weinzierl erscheint urkundlich schon um 1030.

Der erste Besitzername, Oswald Schirmer, ist uns von 1461 bekannt, aber bereits 1497 ist als Herr von Weinzierl Stephan Brunner angeführt. Über einen Erweiterungsbau von 1486, über das Ausmaß und den Aufriss ist nichts bekannt, es darf aber angenommen werden, daß der Stich von 1670 diesen Zustand festhält.

Die Schweickhartische Aufzeichnung der Besitzer im 16. und 17. Jh. Ist folgende: 1534 Runtzinger Sebastian, dann folgte das Geschlecht der Concin als langjährige Besitzer von 1558 bis 1628. 1558 Christoph Concin, 1568 Ferdinand von Concin, 1578 Johann Ehrenreich von Concin, 1586 Johann Volkard von Concin, 1596 Johann Christoph von Concin, 1613 Johann Volkard von Concin, und 1620 wird erstmalig ein Johann Ulrich Graf genannt. Ihm folgte noch Heinrich Christoph, Graf von Concin.

Mittlerweile haben wir Nachricht von einem Johann Baptist Linsmayer zu Weinzierl bei Wieselburg, „ im gemeinen Stande geboren, beider Rechte Doctor, Kaiserlicher Rath, zuletzt Hofkammerrath, zu Weinzierl, welches Gut und Schloss er kurz vorher von einem Freiherrn von Auersperg gekauft hatte (nach Schweickhart waren doch die Concin noch Besitzer!) in den Adelstand gesetzt, und, nachdem er 1598 die Herrschaft Seisseneck, 1604 auch Freyenstein, Karlsbach und Waasen (bei Ybbs) durch Kauf erworben. Vom genannten Kaiser am 24. April 1608 mit dem Ehrenworte „ von Greiffenstein“ in den Freiherrnstand erhoben und zum Hof – Kammer – Rath gemacht.“ Linsmayer war Protestant und fünfmal verheiratet. Der jüngste Sohn Johann Rudolf, Freiherr von Greiffenberg auf Seisseneck und Weinzierl, war 1642 der einzig übrige männliche Sproß dieser Familie. Er wurde im selben Jahr von Otto Heinrich, Herrn von Zinzendorf, mit dem vormals Zelkingischen, nun Zinzendorfschen Lehen und Feldern  bei Weinzierl belehnt, wanderte aber der protestantischen Religion wegen um 1670 nach Reinsberg aus und starb dort.

Hanns Paul, Freiherr Bayer von Rauhenstein, der damalige Herr von Wieselburg, kaufte nun Weinzierl, und 1650 erhielt der Sohn, Johann Andreas Freiherr Bayer von Rauhenstein, Weinzierl. Nach dem frühen Tod des Johann Andreas fiel der Herrensitz an dessen Mutter Clara Benigna, geb. Gräfin von Peilstein, und zwar gleichzeitig mit Wieselburg.

Der nächste Besitzer, Karl Ludwig, Graf von Hofkirchen, kam 1681 durch Kauf von Clara Benigna, verwitwete Freiin von Bayer – Rauhenstein, in den Besitz von Weinzierl. Nach seinem Tode 1703 war die zweite Gemahlin, Maria Christine, Gräfin von Hofkirchen, die einzige Besitzerin.

 

DAS WIESELBURGER VOLKSFEST UND SEINE ENTWICKLUNG

 

Der verlorene 1. Weltkrieg wirkte sich für jeden einzelnen Staatsbürger durch die jahrelange Inflation verheerend aus. Sparkronen als Alterpfennige, Investionskapitalien der Landwirtschaft und Industrie, kurz alles Geld wurde in Mitleidenschaft gezogen, und erst als an Stelle von 10000 Goldkronen ein Schilling erfunden wurde, erfolgte die Stabilisierung. Auf diesem Felde der finanziellen Schlacht blieben fast ausnahmslos alle Einwohner des neuen Österreich.

Mit dem Jahr 1925, in dem die amtliche Umwandlung erfolgte, begann wieder neuer Mut in die misstrauischen Sparer einzuziehen. Als erster Beweis des neuen Vertrauens steht das Rathaus auf dem Marktplatz. Gleichzeitig tauchte die Idee auf, alljährlich eine Ausstellung mit einem Volksfest zu veranstalten, um dem Bedürfnis nach Neuschaffung und Unterhaltung entgegenzukommen. Der Initiator war der aus Wels – Lichtenegg gekommene Brauereidirektor Leopold Bartenstein, im Gefolge Bürgermeister Anton Fahrner, und als dritter der eigentliche Organisator, Hauptmann a. D. Thanel. Die im Jahre 1919 von den Turnern und Sängern in freiwilliger Zusammenarbeit errichtete Halle auf dem Platz zwischen Karl – Stummergasse und Erlauf schien das geeignete Objekt, und der Platz herum konnte eine Anzahl Hallen und Buden fassen. Ein kleiner Stab von Mitarbeitern, die aus reinen Idealismus am Werke waren, muß hier angeführt werden: Die Herren Leo Bartenstein jun., Ing. Karl Fahrner, Dr. Karl Hareiter, Karl Riedmüller, Fritz Wüster und die Damen Aline Wüster, Traudl Bartenstein, Else Bernfuss u. a.

Für das Volksfest 1928 waren zuständig:

                              Anton Fahrner                                    =  Präsident

                              Bartenstein                                        =  Vizepräsident

                              Karl Riedmüller                                  =  Werbung

                              Thanel                                               =  Platzverwalter

                              Anton Gärber                                     =  Kassier

                             Hohenauer                                          =  Vertreter der Landwirtschaft

                             Ferdinand Böhm                                  =  Vertreter der Arbeiterschaft

                             Ing. Karl Fahrner                                  =  Vegnügungspark

                             Wurzinger                                           =  Geschäftsführer

 

Schon dieses erste Volksfest (1928) ermutigte zur weiteren Arbeit, doch empfand man den späten Termin ( 8. und 9. September) als ungünstig, und so wurde das nächste Fest auf den 15.August (Marienfeiertag) verlegt.

Wenn es vor 77 Jahren in Wieselburg schon Personen gab mit Ideen und Idealismus, warum nicht heute auch. Ich frage mich: Warum sollten sich in Wieselburg keine Personen finden mit der Idee und den Idealismus alljährlich ein Country& Western – Musik – Festival zu veranstalten. Nehmen wir doch die oben genannten Personen als Vorbild.

 

Da mich die Chronik meiner Heimatgemeinde sehr interessiert habe ich einen kleinen Teil hier niedergeschrieben.

 

Einen besonderen Dank an die Stadtamtsdirektorin von Wieselburg

Frau GUDRUN LASSELSBERGER

die mir sämtliches Material zur Verfügung stellte.

 

 

NOTGELD  "DER MARKTGEMEINDE WIESELBURG"  AUS DEM JAHR 1920

 

 

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